Bei den großen Largeframe Vespas (PX 80 – 200, Rally, Cosa usw.) wird die Schaltung über die Schaltraste gesteuert. Das ist der kleine Kasten der hinten am Motor sitzt und in dem die Schaltzüge enden. Wenn man die Abdeckung entfernt (nur eine Schraube) erkennt man, was eigentlich passiert:
Die Schaltzüge drehen an einer Scheibe, die verschiedene Einkerbungen hat. Jede dieser Einkerbungen steht für einen Gang. Auch der Leerlauf hat eine Einkerbung. Im Endeffekt hat ein 4 Gang Motor also 5 Kerben (Gang 1 bis 4 und der Leerlauf).
Damit der Gang nach dem Einlegen auch drin bleibt, wurde ein kleiner Rasthebel an dieser Scheibe angebracht. Er wird durch eine Feder betätigt und rastet in den Kerben ein. So bleibt alles in Position, bis man aktiv wieder schaltet.
Allerdings bekommt dieser kleine Schaltarm bei jedem Schaltvorgang kleine Schläge ab, da er entweder nach vorne oder hinten mitgezogen wird, solange er noch in der Kerbe eingehakt ist. Mit der Zeit bekommt der Schaltarm immer mehr Spiel.
Sobald der Verschleiß zu hoch ist, kann es vorkommen, dass der Leerlauf nicht mehr richtig drin bleibt. Der Schaltarm wackelt dann so stark hin und her, dass entweder der erste oder zweite Gang hereinrutscht. Das Problem macht sich vor allem im Leerlauf bemerkbar, da man dort am wenigsten Toleranzen hat. Der Leerlauf ist ein sehr „kleiner“ Gang könnte man sagen. Er muss genau eingelegt werden. Wenn während der Fahrt die Gänge rausspringen hat dies vermutlich eher mit einem defekten Schaltkreuz zu tun. Dieses zu wechseln ist ein deutlich größerer Aufwand, aber machbar. Die Anleitung gibt es hier: Schaltkreuz wechseln bei Vespa.
Sollte es bei euch also immer mal wieder vorkommen, dass der Leerlauf herausspringt, oder der Motor im Leerlauf vom Getriebe her scheppernde Geräusche macht, so könnte daran der Schaltarm Schuld sein.
Ihn zu wechseln ist eigentlich keine große Sache. Er wird mit einer Schraube befestigt. Es gibt fertige Sets in denen die Schraube, der Schaltarm und die dazugehörige Feder drin sind.