Motoerevo

Selbstreinigung der Zündkerze

Ein tolles System

Eine Zündkerze muss einiges aushalten. Sie ist permanent hohen Verbrennungsdrücken, Ruß und Benzin ausgesetzt. Um Ihre Funktion trotzdem immer einwandfrei zu erfüllen, muss sie vor allem eines sein: Sauber. Ruß, Schmutz und Sprit beeinträchtigen die Funktion der Zündkerze ganz erheblich. Ist die Zündkerze nass oder verrußt, wird sie ihren Dienst früher oder später einstellen. Daher ist eine permanente Reinigung nötig, aber wie geht das bei laufendem Motor?

Die Hitze machts:

Vielleicht kennen das einige vom heimischen Backofen. Da gibt es Modelle mit sogenannter „Selbstreinigung“. Stellt man diese ein passiert folgendes: Der Backofen heizt sich so weit auf wie es geht und bleibt in diesem Zustand für eine längere Zeit. Danach ist jeglicher Schmutz zu Asche zerfallen und kann „einfach“ ausgewischt werden. Die Hitze sorgt also dafür, dass jegliche Stoffe zu feiner Asche zerfallen. Ganz ähnlich macht es auch die Zündkerze.

Zündkerzen mit verschiedenen Wärmewerten

Brauchst du Hilfe ?

Sie wird im Betrieb so heiß, dass sich Schmutz, Ruß oder Sprit garnicht erst an ihr Absetzen können. Die Hitze ist einfach zu groß. Alles zerfällt und wird durch die permanenten Gasströmungen zum Auspuff herausgetragen. Dieses System funktioniert so gut, dass eine korrekt arbeitende Zündkerze auch nach 20-30 tausend Kilometern noch völlig sauber ist, während Kolben und Zylinderkopf meist schon dicke Rußbrocken angesetzt haben, vom Auspuff ganz zu schweigen. Doch vorsicht! Die Temperatur der Kerze darf auch nicht zu hoch sein, sonst könnte sie anfangen zu glühen oder gar abzuschmelzen. Eine glühende Zündkerze verbrennt das Gemisch unkontrolliert, eine abgeschmolzene Zündkerze löst sich in ihre Bestandteile auf. Beides ist nicht wünschenswert.

Wir stehen also vor der durchaus kniffligen Aufgabe, die Zündkerze auf „Betriebstemperatur“ zu halten. Doch wie genau geht das?

Kalte Kerze, starke Wärmeabfuh

Stichwort „Wärmewert„

Ein Zündkerze wird passiv erwärmt. Sie wird durch die Verbrennungswärme erhitzt. Die richtige Temperatur an der Kerze erreichen wir also dadurch, dass wir von dieser Verbrennungswärme die richtige Menge abführen. Wäre die Zündkerze z.B. völlig isoliert (thermisch), würde sie wohl nach wenigen Minuten ihren Schmelzpunkt erreichen und wäre kaputt. Würde die Zündkerze jegliche Wärme abführen (wie ein Kühlkörper), käme sie nie auf Temperatur und der Selbstreinigungseffekt käme nie zu Stande.

Es ist also das richtige Maß an Kühlung bzw. Wärmeabfuhr, dass die Betriebstemperatur einstellt. Wieviel Wärme die Zündkerze abführt, sagt uns der Wärmewert. Dies ist eine Kennzahl, die auf jeder Zündkerze eingeprägt ist. Mit ihr können wir abschätzen, ob die Zündkerze viel oder wenig Hitze nach Außen abführt. Die Zündkerze muss entsprechend auf den Motor angepasst sein – denn jeder Motor produziert mehr oder weniger Hitze. Mehr dazu im Kapitel: Wärmewert der Zündkerze

 

Heiße Kerze, wenig Wärmeabfuhr