Motoerevo

Elektrodenabstand Zündkerze fehlerhaft

Zu groß oder zu klein

Die Zündkerze sieht auf den ersten Blick wie ein sehr simples Bauteil aus.

Trotzdem gibt es einige Faktoren und Details, die man unbedingt beachten muss.

Besonders wichtig ist der Zustand der Elektroden. Zunächst mal: Was sind eigentlich die Elektroden an der Zündkerze

Alexander Schuchmann Profilbild 100 x 100 mit rotem Hemd

Autor: Alex Schuchmann

Position: Oldtimerexperte

Aktualisiert: 12.02.2021

Die Zündelektroden:

Eine Zündkerze hat den Zweck, einen Funken zu erzeugen. Ein Funken entsteht dort, wo genügen Spannung zwischen zwei Elektroden anliegt.

Elektroden sind im Grunde nichts anderes, als zwei leitende Flächen, zwischen denen ein Luftspalt vorhanden ist. Bei der Zündkerze haben wir zum einen die Mittelelektrode:

Dies ist eine runde Scheibe, die genau in der Mitte der Zündkerze sitzt, umgeben von Keramik. Diese Mittelelektrode ist mit dem Zündkabel verbunden. Sichtbar ist nur das oberste Ende, das wir als Scheibe oder Plättchen wahrnehmen.

Natürlich ist diese Mittelelektrode in der Tat viel länger, allerdings ist sie eingefasst von Keramik und daher nur ihre „Spitze“ sichtbar.

Zündfunke beim Übersprung
Funke zwischen den Elektroden

Brauchst du Hilfe ?

Gegenüberliegend haben wir die Masseelektrode. Dies ist meist ein kleiner Metallarm, der außen am Gewinde befestigt ist.

Er ist somit auf Masse geschlossen, also im Grunde mit dem Motorgehäuse und dem restlichen Fahrzeug elektrisch verbunden.

Teilweise gibt es auch Zündkerzen mit mehreren Masseelektroden, sprich, mehreren dieser Metallarme. Durchgesetzt haben sich allerdings die „einfachen“ Zündkerzen, mit nur einem Metallarm.

Wenn an der Zündkerze nun eine hohe Spannung angelegt wird, versucht der Strom von einer Elektrode zur nächsten zu springen.

Da die Elektroden vollständig voneinander isoliert sind, muss der Strom zwangsläufig über die Luft fließen – also eine Funkenstrecke zurücklegen. Dafür sucht sich der Strom die kürzeste Stelle aus, geht also den Weg des kleinsten Widerstandes.

Die kürzeste Stelle ist dabei genau zwischen den Elektroden, in der Mitte der Zündkerze. Hier muss nur eine Strecke von deutlich weniger als einem Millimeter überwunden werden.

Zündkerzen im Vergleich
Neuwertige Zündkerzen mit 1-4 Elektroden

Genau hier können schon Fehler auftreten:

Die Strecke die der Funken zurücklegen muss, ist genau definiert. Sie darf nicht zu groß oder klein sein. Das bedeutet, die Elektroden müssen einen exakten Abstand zueinander einhalten, damit der Funkensprung vernünftig abläuft. Dieser Abstand ist i.d.R. bei 0,4 – 0,6 mm (ja nach Fahrzeug). Mit einer Fühllehre kann der Abstand kontrolliert und ggf. eingestellt werden. Zum Einstellen wird die Masseelektrode einfach auf- oder zugebogen.

Der Zustand der Elektroden selbst ist auch wichtig. Sie müssen sauber sein, damit der Zündfunke kein Hindernis beim Funkensprung hat. Sind die Elektroden stark verrußt und mit einer Schicht „Kohle“ bedekt, kann dies zu einer starken Isolation führen. Der Funke springt dann eventuell an der falschen stelle über (seitlich) oder er fällt komplett aus.

Eine Reinigung der Elektroden kann daher hilfreich sein. Dies geht mit einem dünnen stück Schleifpapier meist sehr gut. Es wird gefaltet, sodass die Reibseiten nach außen zeigen. Wie mit einer Feile, wird nun zwischen den Elektroden der Schmutz abgekratzt. Im normalen Betrieb sollte das allerdings nur selten nötig sein, denn eine Zündkerze reinigt sich selbst. Wie sie das macht, dazu mehr hier: Selbstreinigung der Zündkerze.

Kalte Kerze, starke Wärmeabfuh
Nahaufnahme der Zündelektrode