Du willst eine restaurierte Vespa? Dann bist du hier genau richtig.
Wir zeigen dir woher du eine bekommst, worauf zu achten ist und welche Modelle es gibt.
Wir sagen dir auch welche Preise man aktuell (2021) kalkulieren muss.
Autor: Alex Schuchmann
Position: Oldtimerexperte
Aktualisiert: 27.08.2021
Lies dir diesen Artikel bitte genau durch. Es gibt auf dem Vespa Markt leider auch viele schwarze Schafe.
Hier erfährst du alles, was du wissen musst, damit du eine ordentliche restaurierte Vespa bekommst.
Fangen wir erstmal mit den Modellen an. Es gibt Vespas in ganz verschiedenen Ausführungen und mit verschiedenen Hubräumen.
Du solltest erstmal entscheiden, welches Fahrzeug für dich überhaupt interessant ist.
PREISANGABEN STAND 2021
Es gibt dutzende Vespa Modelle. Wir teilen sie daher in Kategorien ein, damit man einen besseren Überblick hat.
Wir unterscheiden 4 Kategorien:
1- Wideframe (die ganz alten Vespas ab 1946)
2- Klassische Largeframe (50,60,70er Jahre mit mehr als 125 ccm)
3- Klassische Smallframe (60,70,80er Jahre mit 50-125 ccm)
4- PK, PX und folgende (80 und 90er Jahre)
Die Wideframe Modelle sind die ältesten Vespa Modelle. Sie sind direkt nach dem 2. Weltkrieg konstruiert worden.
Diese Modelle sind sehr selten und teuer.
Vertreter dieser Ära sind:
Vespa Faro Basso, ACMA, Hoffmann, VM, VN, GS3 usw.
Man erkennt sie z.B. am Kickstarter der mit 2 Schrauben seitlich am Motor befestigt ist.
Eine klassische Wideframe Vespa kostet mindestens ca. 5.000 € (in eher schlechtem Zustand).
Perfekte Modelle mit Sonderausstattung (z.B. Beiwagen) werden für über 20.000 € gehandelt.
Die älteste Wideframe Vespa der Welt (V98) wurde 2017 für über 100.000 € verkauft (Siehe Artikel)
Die klassischen Largeframe Modelle sind ab 1957 auf dem Markt und konstruktiv komplett neu gestaltet (neuer Motortyp, neuer Rahmentyp).
Diese Modelle sind aufgrund ihres Aussehen extrem beliebt. Sie sind häufiger als die Wideframe Modelle, aber trotzdem noch verhältnismäßig selten.
Vertreter dieser Ära sind:
Rally, GT, GTR, Sprint, 180SS, 160GS, VBB, Super, TS, T4, GL…
Eine klassische Largeframe Vespa kostet mindestens ca. 4.000 € (in eher schlechtem Zustand).
Perfekte Modelle werden für über 14.000 € gehandelt.
Besonders beliebt sind die Rally 180 und Rally 200 Modelle. Sie bieten eine wunderschöne Optik und ordentlich Leistung. Für vernünftige Fahrzeuge muss man ab 10.000 € rechnen.
Die klassischen Smallframe Modelle sind die ersten Vespas mit kleinem Hubraum (ab 50 ccm). Im Jahr 1963 wurde die erste 50er Vespa gebaut. Die Hubräume gingen bis 125 ccm.
Die Smallframe Vespas sind also die kleinen Brüder der Largeframe Vespas.
Sie wurden insgesamt über 1.000.000 mal gebaut und sind daher deutlich häufiger vertreten und preisgünstiger.
Vertreter dieser Ära sind:
V50, V50 Special, 50SS, 90SS, 125, Primavera, ET3…
Eine klassische Smallframe Vespa kostet mindestens ca. 2.000 € (in eher schlechtem Zustand).
Perfekte Modelle mit werden für über 10.000 € gehandelt.
Das Brot und Butter Modell ist hier die V50. Sie wurde oft gebaut und ist weit vertreten. Ein extrem seltenes Exemplar ist die Sonderserie V50 SuperSport (SS). Hier werden über 10.000 € aufgerufen.
Mit den PK und PX Modellen wurde erstmals Plastik an einer Vespa verbaut. Im Laufe der Jahre wurde es immer mehr. In den 90er Jahren war die Außenhülle einer Vespa fast komplett aus Plastik.
Diese Vespas sind in großen Stückzahlen gebaut worden und sehen schon etwas moderner aus. Daher sind es die „unbeliebtesten“ Vespas. Sie sind allerdings trotzdem noch relativ beliebt.
Vertreter dieser Ära sind:
PK50 – PK125, PX80-200, T5, Cosa
Eine PK Vespa kostet mindestens ca. 1.000 € (in eher schlechtem Zustand).
Perfekte PX 200 Modelle mit werden für über 6.000 € gehandelt.
Der günstigste Einstig in das Vespa Hobby ist die PK50. Sie ist auch aktuell noch relativ billig zu bekommen.
Wer mehr Hubraum will (z.B. PX125, PX200) muss aber auch jetzt schon mehrere tausend Euro zahlen.
Vespa Faro Basso: 8.000 € – 20.000+ €
Vespa GS3: 5.000 € – 13.000 €
Vespa Rally 200: 6.000 € – 14.000 €
Vespa 180SS (SuperSport): 8.000 € – 14.000 €
Vespa VBB: 4.000 € – 9.000 €
Vespa V50 (auch Special): 2.000 € – 5.000 €
Vespa 125 Primavera: 4.500 € – 9.000 €
Vespa PK50: 1.000 € – 3.000 €
Vespa PX200: 2.500 € – 6.000 €
Es gibt natürlich keine gesetzlich festgelegte Definition, was eine „Vespa Restauration“ ist.
Allerdings haben sich im Oldtimermarkt Richtlinien etabliert, an denen man sich orientieren kann.
Insbesondere die Classic Data Zustandsnoten sind hier eine gute Vorgabe. Dort ist schon genau definiert, was eine ordentlich Restauration ist:
Eine perfekte Restauration ist ein „Makelloser Zustand. Keine Mängel, Beschädigungen oder Gebrauchsspuren an der Technik und an der Optik“ (Zitat Classic Data)
Genauso fassen wir (und andere Profis aus der Branche) auch eine Restauration auf. Es geht also darum, das Fahrzeug in neuwertigen Zustand zu versetzen, so als hätte man es gerade frisch beim Händler gekauft.
Für eine Vespa bedeutet das im Detail:
-Makelloses Blechkleid mit einwandfreiem Lack (ohne Dellen, Rost, Verformungen)
-Vollständig revidierter Motor ohne verschlissene Teile im Inneren
– Allgemein keine verschlissenen oder defekten Teile am gesamten Fahrzeug
-Zu 100% mängelfrei und vollkommen einsatzbereit
-Insbesondere Kabel, Züge, Gummiteile, Reifen, Federung etc. sind erneuert, da diese Teile auch durch das Alter kaputt gehen (sogar wenn man nicht fährt)
Diese Frage ist extrem wichtig!
Es gibt 2 Wege um an eine restaurierte Vespa zu kommen. Jeder Weg hat seine Vor- und Nachteile.
Weg 1:
Fertig restaurierte Vespa kaufen
Weg 2:
Alte Vespa kaufen und restaurieren lassen
Eine fertig restaurierte Vespa zu kaufen ist unserer Erfahrung nach der gefährlichere Weg.
Es gibt hier sehr viele schwarze Schafe am Markt. Oft erkennt man schon an den geringen Preisen, dass etwas nicht stimmen kann.
Es werden z.B. „restaurierte“ Vespas angeboten für unter 3.000 €. Wenn man kurz nachrechnet, was eine Motorrevision + Lackierung + Demontage/Montage + Neuteile kostet merkt man, dass das nicht sein kann.
Es gibt auch in 95% der Fälle keine Gewährleistung und keine vernünftige Dokumentation. Damit trägt man das komplette Risiko.
Zudem hat der Verkäufer einen starken Interessenskonflikt. Er verdient am meisten, wenn er die Vespa möglichst billig und niedrigwertig restauriert – und genau das wird leider meist gemacht.
Darunter leidet am Ende auch die Zuverlässigkeit massiv.
Natürlich haben wir ein Interesse daran, den zweiten Weg zu empfehlen, da wir selbst eine Manufaktur sind.
Der zweite Weg ist aber wirklich faktisch besser.
Man hat eine gesetzliche Gewährleistung. Dadurch hat die Werkstatt auch ein Interesse, sauber zu arbeiten.
Man bekommt eine komplette Dokumentation und hat damit volle Transparenz.
Zudem kann man sich sein Traumfahrzeug mit allen Sonderwünschen zusammenstellen.
Für diese ganzen Vorteile zahlt man dann etwas mehr und muss ein bisschen Warten (Bei uns ca. 8-12 Wochen nach Absprache).
Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte seine Vespa von einem seriösen Betrieb restaurieren lassen. Dies ist die angenehmste und individuellste Art.
Wer bereit ist das Risiko einzugehen, kann es auch mit einer fertig restaurierten probieren. Es muss aber klar sein, dass man die Katze im Sack kauft. Wenn dann z.B. noch eine Motorrevision oder größere Reparaturen nötig sind, ist man am Ende teurer unterwegs, als wenn man gleich eine Vespa hätte restaurieren lassen.
Wenn du dir eine alte Vespa gekauft hast, kannst du dich bei uns melden.
In unserer Oldtimer Manufaktur führen wir ständig Vollrestaurationen von Vespas durch.
Wir können dich natürlich auch bei deiner eigenen Restauration unterstützen, indem wir einzelne Aufgaben übernehmen wie z.B. Motorrevision, Lackierung, Montage oder Tuning.
Melde Dich einfach bei uns. Wir sind dein Ansprechpartner für alle Aufgaben rund um Vespa.
Zusammen mit unseren Partnerfirmen bieten wir alle notwendigen Dienstleistungen aus einer Hand.
